Nachhaltigkeit ist ein Thema. Für alle. Spätestens seit den “Fridays for Future” ist die Diskussion und das Bewusstsein für Klimaschutz in der breiten Gesellschaft angekommen. Darüber hinaus ist das jüngst gefällte Urteil des Bundesverfassungsgerichts, welches die Politik verpflichtet, Klimaschutz nicht zulasten künftiger Generationen zu verschleppen. Ein großer Meilenstein auf dem Weg zu einer klimafreundlicheren Welt. Dieses Urteil zum Klimaschutz wird auch Auswirkungen auf die Organisation von Events haben, denn jetzt müssen die Emissionen so schnell wie möglich runter. Sowohl bei Digitalevents als auch bei Präsenzevents. Aus diesem Grunde wollen wir dir mit diesem Beitrag aufzeigen, wie auch deine Events nachhaltiger werden – hier vor allem das Catering.
Warum nachhaltiges Catering wichtig ist
“Lebensmittel haben einen bedeutenden ökologischen Rucksack. Für alle Lebensmittel, die jemand pro Jahr in Deutschland kauft, nimmt er oder sie die Fläche eines halben Fußballfeldes in Anspruch, verbraucht 84 Badewannen-Füllungen an Wasser und emittiert drei Tonnen Treibhausgase. Das entspricht den CO₂-Emissionen eines Hin- und Rückflugs von Frankfurt nach New York.” informiert das Umweltbundesamt bereits 2016. Vermutlich ist dies nicht weniger geworden, sondern eher mehr – erst recht während der Corona-Krise.
Wer sein Catering nachhaltig wählt und gestaltet, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Dürfen wir deshalb auf Events nur noch heimische Salatblätter und Tofu-Würstchen servieren? Nein! Nachhaltiges Catering kann Ressourcen sparen und zugleich schmackhaft sein. Nachfolgende Tipps helfen dir.
(Quelle Umweltbundesamt)
Nachhaltiges Catering berücksichtigt die Herkunft und den Transport
Je kürzer die Transportwege, desto geringer ist der Ressourcenverbrauch für jenen Transport. Setze deshalb bei der Wahl des Caterings auf regionale und saisonale Produkte.
Bitte deinen Caterer, dir ein möglichst saisonales Angebot zusammenzustellen. Auch wenn ein Buffet mit Erdbeeren im Winter beeindruckt, nachhaltig ist das nicht. Zudem schmeckt Regionales und Saisonales oftmals deutlich besser. Kannst du deinen Gästen im Winter dann nur noch Kohlsuppe aus Deutschland anbieten? Keineswegs! Ein guter Caterer zaubert dir auch aus regionalen Produkten kreative und schmackhafte Gerichte.
Nachhaltiges Catering – der neue Speisen-Mix
Apropos schmackhaft: Was für das Regionale und Saisonale gilt, trifft auch auf Gerichte mit weniger Fleisch oder Fisch zu. Nachhaltiges Catering bedeutet, mehr vegetarisches und veganes Essen anzubieten. Du musst deshalb nicht gleich dein Buffet komplett auf vegan umstellen. Streue zunächst vegane Auswahl mit ein und erhöhe den Anteil vegetarischer Speisen.
Bei vielen Events verzehren schon heute die sogenannten Mischköstler große Anteile vegetarischer Gerichte – solang es freiwillig ist. Deshalb sollten vegane und vegetarische Speisen nicht gleich zu Beginn des Buffets platziert werden, sondern erst etwas weiter hinten. Die Erfahrung zeigt, dass die vegetarischen Speisen in diesen Fällen oftmals vergriffen sind, bevor alle Vegetarier etwas auswählen konnten.
Zudem solltest du Fleischprodukte auswählen, welches aus ökologischer Haltung stammt und hohe Tierwohlstandards erfüllt. Bei der Auswahl von Fisch solltest du darauf achten, keine Produkte aus gefährdeten Beständen zu bestellen. Wähle besser Fisch mit einem MSC-Siegel oder dem Naturland-Siegel.
Weniger ist mehr – auch bei der Verpackung
Hast du dich mit dem Thema Nachhaltigkeit bereits beschäftigt, sind dir die drei Rs vermutlich bekannt: Reduce, Reuse, Replenish. Hier geht es um die Reduktion, die Wiederverwendung sowie das Kompensieren.
Vermeide Lebensmittel, die mit einer umfangreichen Verpackung geliefert werden. Loses Obst und Gemüse hat oftmals einen sehr guten Eigenschutz und muss nicht extra in Plastikbehälter oder Folien eingeschweißt werden. Sollte eine Verpackung aus hygienischen Gründen notwendig sein, kannst du deinen Caterer bitten, Gläser und andere wiederverwendbare Materialien bei der Verpackung zu wählen.
Vermeide außerdem Kleinstmengen bei allen Speisen und Getränken. Unnötig sind die Miniverpackungen für Kaffeesahne sowie Plastikrüher und -trinkhalme. Milch oder Kaffeesahne kann auch in größeren Karaffen oder Tetrapacks kühl bleiben und serviert werden und für die Trinkhalme gibt es ökologische Alternativen aus Papier oder Bambus.
Speicher dir am besten eine Vorlage für deine Cateringanfragen ab, die solche ökologischen Aspekte von Anfang an berücksichtigt.
Mehrweg statt Einweg
Vor allem bei Events werden viele Materialien ein einziges Mal verwendet. Allerdings ist das weder nachhaltig noch notwendig. Bitte daher deinen Caterer, Mehrweg-Geschirr und -Besteck zu nutzen, so oft dies möglich ist. Dazu gehören beispielsweise Gläser statt Plastikbecher, Getränke aus Glasflaschen sowie waschbare Hussen und Tischdecken. Ein Pfandsystem auf deinem Event trägt ebenfalls dazu bei, dass Teilnehmer ihre Behälter zurückbringen, statt wegzuwerfen.
Darüber hinaus kannst du umweltfreundliche Papierprodukte verwenden. D.h. Servietten und Küchenrollen im Rahmen des Caterings sollten mit dem Blauen Engel versehen sein.
Ökologisch produziertes Catering
Achte beim Einkauf des Caterings neben der Auswahl regionaler Produkte außerdem auf deren artgerechter Haltung bzw. nachhaltigem Anbau sowie Fairem Handel. Was du mit gutem Gewissen bei deinem Caterer bestellen kannst, verraten dir folgende Siegel: https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/bilder/massentierhaltung/massentierhaltung_biosiegel.jpg
(Quelle BUND)
Außerdem kannst du bei der Wahl des Caterers auf die Einhaltung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) achten.
Die richtige Menge kalkulieren
Oftmals wird viel zu viel Catering bestellt – sowohl von den Eventplanern als auch vom Caterer. Niemand möchte als schlechter Gastgeber dastehen. Kalkuliere daher deine Bestellmengen realistisch. Frage u.a. bei mehrtägigen Events im Rahmen der Registrierung ab, wer an welchen Tagen dabei sein wird und welche Mahlzeiten er wahrnehmen wird. Außerdem kannst du bzw. dein Caterer das Ausgabepersonal sensibilisieren und bitten, kleinere Mengen auszugeben und gezielter Speisen nachzulegen.
Darüber hinaus solltest du die Speisen am Buffet beschriften und so “Fehlgriffe” deiner Teilnehmer reduzieren.
Spenden statt verschwenden
Kümmere dich bei deinem Event um die Verteilung von übrig gebliebenen Speisen an gemeinnützige Organisationen, z.B. an Tafeln. Achte dabei auf die geltenden Hygienevorschriften, vor allem für frische bzw. angebrochene Lebensmittel.
Was du in den meisten Fällen spenden kannst:
unverarbeitete Lebensmittel und Rohwaren
Tiefkühlprodukte bei Einhaltung der Kühlkette
Backwaren, Kaffeepulver, Tee, Öle, Gewürze originalverpackt bzw. mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum
Was du nicht spenden solltest bzw. kannst:
geöffnete verpackte Lebensmittel, die ein Verbrauchsdatum haben
ungekühlte Waren, deren Haltbarkeit dadurch beeinträchtigt wird
tierische Rohprodukte
Lebensmittelabfälle, die bei der Zubereitung anfielen
Speisen, die mit den Event-Gästen in Kontakt kamen
Wie dich eine Eventagentur beim nachhaltigen Catering unterstützt
Eventagenturen unterstützen unterschiedlichste Unternehmen bei der Organisation und Durchführung von nachhaltigen Events. So merken wir von BEEFTEA immer wieder, dass die Fragen bei der Einführung von neuen Aspekten sich sehr ähneln und doch jedes Mal einzigartig sind. So wie auch deine Organisation. Nachhaltiges Catering ist oftmals begleitet von Bedenken rund um weniger schmackhafte Speisen und Getränke und die Sorgen von Eventplanern, hier Gäste oder andere Stakeholder vor den Kopf zu stoßen. Damit du diesen Changeprozess erfolgreich meisterst, steht dir eine Eventagentur von Anfang an zur Seite – mit Know-how und Praxiserfahrungen. So musst du das Rad nicht neu erfinden, kannst Hürden und Fettnäpfchen gekonnt umgehen und letztendlich deine Events erfolgreich und zugleich nachhaltig umsetzen.
Fazit
Nachhaltiges Catering ist vielfältiger als der Verzicht auf die Kaffeesahne in Kleinstverpackungen oder die Reduktion des Buffets auf eine Salatvariation mit Tofu-Würstchen. Willst du dein Catering nachhaltig gestalten, kannst du viele der oben genannten Tipps peu á peu umsetzen. Dabei unterstützen wir als Eventagentur dich gern.
Event-Tipp: Ein Konzern zeigt dir, dass und wie nachhaltiges Catering funktioniert. Schau Dir die Aufzeichnung des MEET THE BEEF – Trend Talks vom 27. Mai an und erfahre welche Erfahrungen der Getränkekonzern Coca-Cola bei seiner Umsetzung eines klimaneutralen Events und somit Catering gemacht hat
Wer mehr darüber oder das Thema Nachhaltigkeit hat schreibt uns einfach an: berlin@beeftea.de
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